Geschichte

Geschichte der Stadt Schneidemühl (Pila)

1380            Gründung der Stadt Schneidemühl

1513            König Sigismund I verleiht der Stadt Schneidemühl das deutsche oder    „Magdeburgische Stadtrecht“   

1563            Schneidemühl hat 750 Einwohner

1626            Schneidemühl wurde bei einem Großbrand in Schutt und Asche gelegt. DerWiederaufbauplan von Damals gab dem Stadtkern bis 1945 im allgemeinen seine damalige Gestalt

1677            Schneidemühl hat 1823 Einwohner

1709/1710   Schneidemühl hat unter der Pest schwer gelitten. Die Verheerungen waren so groß, dass bei einer solchen Epidemie nach Tod und Flucht nur sieben Menschen in der Stadt übriggeblieben waren.

1774            Schneidemühl hatte 1322 Einwohner, darunter 400 Deutsche, 620 Polen und 312 Menschen jüdischer Religion

1781            Ein großer Brand legte die halbe Stadt in Asche. Mit dem Wiederaufbau nach dem Brand erhielt die Stadt ein besseres Aussehen. Den Neuen Markt umsäumten nun neue Häuserreihen.

1786            Schneidemühl hatte 1799 Einwohner

1804            Schneidemühl hatte 2521 Einwohner

1806            Schneidemühl hatte 2519 Einwohner. Es grassierten die Pocken und 36 Einwohner starben an der „Roten Ruhr“.

1807            Mit der Errichtung des Herzogtums Warschau kamen Schneidemühl und der Süden der späteren Grenzmark unter polnische Herrschaft. Der Stadtberg blieb preußisch.

1815            Stadt wurde mit Preußen wiedervereinigt. Die Einwohnerzahl war auf 1992 gesunken.

1831/1848   Die Cholera richtete ebenso wie in den Jahren 1866 und 1873 große Verheerungen an, so dass in der Berliner Vorstadt ein neuer Friedhof eingerichtet werden musste.

1834            Schneidemühls Einwohnerzahl war auf 2999 gestiegen, wovon 1215 evangelisch, 1136 katholisch und 648 jüdisch waren. Ein Großfeuer zerstörte 200 Häuser, darunter das Rathaus mit dem gesamten Städtischen Archiv. Nur 62 Häuser blieben von dem Unglück verschont. 1500 Menschen waren obdachlos.       

1843            Schneidemühl hatte 4111 Einwohner

1851            Der Schneidemühler Bahnhof wurde eingeweiht.

1856            Die Einwohnerzahl Schneidemühls war auf 6060 Personen gewachsen

1867            Schneidemühl hatte 7516 Einwohner

1880            Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft auf 11623 an.

1885            Durch den weiteren Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde Schneidemühl zu einem großen Bahnknotenpunkt.       

1892            Nachdem immer wieder Choleraepidemien die Stadt heimgesucht hatten, faßten die Städtischen Körperschaften den Beschluß zum Bau einer Wasserleitung. Im Zuge dieser Arbeiten kam es bei einer Bohrung zu einem großen Brunnenunglück. 42 Grundstücke wurden geschädigt. Die Stopfung der Quelle dauerte bis zum Ende des Jahres 1893.      

1895            Schneidemühl hatte 17050 Einwohner

1900            Schneidemühl hatte 19719 Einwohner. Darunter eine Garnision von 1314 Mann. Um die Jahrhundertwende begann die Stadt mit der Anlage eines Stadtparkes. 1929/30 kamen die Arbeiten zum Abschluß. Einweihung des Krankenhauses an der Berliner Straße.

1913            Eine Luftschifferkompanie wurde nach Schneidemühl verlegt. In Schneidemühl wurde ein Flugstützpunkt eingeweiht.

1914            Schneidemühl hatte 25000 Einwohner. Schneidemühl wird eigener Stadtkreis.

1918            Zum Ende des ersten Weltkrieges gab es auf den Kriegsgefangenenfriedhöfen insgesamt 3176 Einzel und drei Massengräber.

1919            Die Bestimmungen des Versailler Vertrages raubten der Stadt zwar wertvolles   Hinterland, aber die Stadt blieb deutsch. Die Grenze verlief nun in einem Halbkreis von etwa sieben Kilometer Radius im Südosten um die Stadt.

1922            Die Provinz Grenzmark Posen-Westpreussen wird eingerichtet. Schneidemühl wird zur Provinzialhauptstadt. Zur Provinz gehörten neben dem Stadtkreis Schneidemühl der Netzekreis, die Kreise Deutsch Krone, Flatow und Schlochau Sowie die Reste der Kreise Meseritz, Schwerin, Bomst und Fraustadt.           

1925            Schneidemühl hatte 37634 Einwohner ( 67 % evangelisch, 31 % katholisch und 2 % jüdisch).

1934            Schneidemühl hatte 43388 Einwohner

1938            Die Grenzmark Posen-Westpreussen wurde aufgelöst und Schneidemühl Sitz des Pommerschen Regierungsbezirkes „Grenzmark Posen-Westpreussen“ mit den Kreisen Schlochau, Flatow, Deutsch Krone, Arnswalde, Friedeberg, Neustettin, Dramburg und dem Netzekreis.      

1939            Nach der Volkszählung hatte Schneidemühl 45791 Einwohner, davon bezeichneten sich 155 als Juden. Deportiert und danach umgebracht wurden 55 Juden. Über den Verbleib der restlichen Personen, eine Liste liegt in den Heimatstuben vor, konnte bisher nur wenig in Erfahrung gebracht werden.                  

Pfingsten 1944 Bei einem Luftangriff auf Schneidemühl wurde ein kleines Mädchen getötet.

11.8.1944    Beginn des Baues von Panzergräben in den Wäldern am Ost- und Südrand von Schneidemühl.

26.1.1945    Es wurde mit dem überhasteten Abtransport der Zivilbevölkerung begonnen. Durch den Beschuß am 26.1.1945 durch Russische Stalinorgeln wurde es zu einer Katastrophe. Die Behörden wurden ebenfalls zu spät evakuiert und konnten die Aktenbestände nicht in Sicherheit bringen.            

31.1.1945    Es gelang des Russen die „Festung Schneidemühl“ einzukesseln.

1939-1945   Von den 45.791 Einwohnern der Stadt Schneidemühl sind 5262 gefallen und das Schicksal von weiteren 10 521 ist ungeklärt. Inschrift der Gedenkstätte in Brockeswalde / Cuxhaven

8.9.1957      Übernahme der Patenschaft für die Stadt Schneidemühl durch die Stadt Cuxhaven

24.5.1996     Abschluß eines Abkommens über Freundschaft und gegenseitige Kontakte zwischen Pila/Polen und Cuxhaven/Deutschland.

 Entnommen aus der Zeittafel der Geschichte der Stadt Schneidemühl,    Herausgeber Heimatkreis Schneidemühl e.V